Epica Artikel

16.03.2012 Epica

013, Tilburg (Niederlande)

(Pentax K-5 mit Tamron SP AF 17-50mm 2.8 XR Di II LD Asp IF und Sigma AF 50-150mm 2.8 EX DC APO HSM II)

Nach 2,5 Jahren war es endlich soweit und das neueste Werk von Epica hatte das Licht der Welt erblickt. Das sollte natürlich mit einem ordentlichen Release-Konzert gefeiert werden und so war das 013 in Tilburg bis auf den letzten Platz gefüllt, als um 21:15 die ersten Trommelklänge aus den Lautsprechern ertönten. Die Bühne war mit einem schwarzen Tuch verhüllt und ein schier nicht enden wollendes Intro läutete den Auftritt ein. Endlich gingen die Trommeln über in das Intro des neuen Albums "Requiem For The Indifferent" "Karma". Nachdem dieses dann verstrichen war löste sich mit einem lauten Knall der Vorhang und gab den Blick auf das neue Bühnenbild frei, während die Band "Monopoly On Truth" intonierte. Während der Show wurde das gesamte neue Album gespielt (einzig der auf der Limited Edition vorhandene Bonus Track "Nostalgia" fehlte), aber auch Stücke aus den vorherigen Alben mit ihnen kombiniert. In meinen Augen war es gut, dass nicht einfach nur das Album so wie es ist runtergespielt, sondern die Abfolge immer wieder von alten Liedern wie "Unleashed" oder "The Obsessive Devotion" unterbrochen wurde.
Da es eine besondere Show werden sollte, wurde alles aufgefahren, was die Showtechnik so hergibt. So kam sehr passend eingesetzt Pyrotechnik in Form von Flammen, Funkenregen oder Fontänen zum Einsatz, was das ohnehin schon recht warme 013 noch mehr aufheizte. Um so angenehmer dann die Nebelsäulen, die wenigstens kurzzeitig Abkühlung verschafften. Sehr interessant waren auch die wie überdimensionale mechanische Blumen ausschauenden Scheinwerfer im Background, die durch die Bewegung der farbwechselnden "Blüten" immer wieder neue Lichteffekte und Stimmungen auf die Bühne zauberten. Darüber hinaus wechselte Sängerin Simone Simons während der Show mehrfach ihr Outfit.
Man konnte richtig merken, wie alle Bandmitglieder auf diesen Auftritt hingefiebert hatten und das Publikum direkt von Anfang an richtig mitging. Viele schienen das neue Album direkt bei Erscheinen eine Woche zuvor schon gekauft zu haben, denn bei jedem der neuen Stücke wurde laut mitgesungen. Egal ob es ruhigere Nummern wie "Delirium" waren oder druckvolleren wie "Internal Warfare". Des weiteren durften die Zuschauer beim namensgebenden Song des Albums "Requiem For The Indifferent" und auch bei "Serenade Of Self-Destruction" wie schon bei früheren Auftritten Bauchtänzerinnen bewundern, die die orientalischen Parts der Lieder wunderbar untermalten. Nach dem tollen "Cry For The Moon" verließen die Bandmitglieder zum ersten Mal die Bühne, aber nur um nach kurzer Aufforderung durch das Publikum zur ersten Zugabe wieder zurück zu kommen. Gitarrist und Grunter Mark Jansen teilte dem aufmerksamen Publikum mit, dass sie ja noch nicht alle Stücke des Albums gespielt hatten und diese nun noch folgen würden. Aber auch nach den drei noch fehlenden Stücken, war noch nicht Schluß, denn schließlich hatte Keyboarder Coen Janssen seine üblichen Worte noch nicht an das Publikum gerichtet. Und so trat die Band für eine zweite Zugabe noch einmal auf die Bühne um die großartigen Songs "Sancta Terra" und den üblichen Abschlußsongs "Consign To Oblivion" zu performen.
Insgesamt etwas mehr als zwei Stunden Epica live on stage die alles aufgefahren und eine Wahnsinnsshow geboten hatten. Simone war stimmlich überwältigend wie immer und auch der Rest der Band gab alles um diesen Abend unvergesslich zu machen und die letzte große Show im Paradiso zu toppen. Trotzdem habe ich schon bessere Auftritte der Band gesehen. Warum? Nun, an der Show an sich gibt es nichts auszusetzen, die war klasse wie immer. Aber ein Problem ist das neue Album, welches in meinen Augen sehr gelungen ist. Jedoch ist es kein Album, welches man einfach mal nebenbei hören kann und welches eingängige Songs wie z. B. "Martyr Of The Free World" oder "The Obsessive Devotion" beinhaltet. Die neuen Stücke sind sehr komplex und teilweise etwas sperrig und das schlug auch auf das Konzert durch, wo ja das gesamte neue Album gespielt wurde. Viele der Songs eignen sich in meinen Augen nicht für eine Live Show. Was mich darüber hinaus massloss am Publikum genervt hat, war, dass viele anscheinend lieber SMSen, Twittern oder bei Facebook posten, als dem Konzert zu folgen. Darüber hinaus hatte ich selten Konzerte, wo so viele Leute meinten während des Konzertes rein und raus zu laufen (OK, ich stand zwar auf der "Autobahn" zum Ausgang, aber trotzdem). Ich würde schon sagen, dass einige der eingängigeren neuen Stücke wie z. B. "Monopoly On Truth" oder "Storm The Sorrow" auf kommenden Konzerten wieder zu hören sein werden, aber viele andere sollten doch eher von der Setlist gestrichen werden.

Setlist:

  • Karma
  • Monopoly On Truth
  • Storm The Sorrow
  • Unleashed
  • Internal Warfare
  • Requiem For The Indifferent
  • Anima
  • Guilty Demeanor
  • The Obsessive Devotion
  • Delirium
  • Stay The Course
  • Deep Water Horizon
  • Cry For The Moon


Encore 1:

  • Avalanche
  • Deter The Tyrant
  • Serenade Of Self-Destruction


Encore 2:

  • Sancta Terra
  • Consign To Oblivion

 

Weblinks:

Karte:

Bilder: