Die letzte Band des diesjährigen Wacken Open Air wurde als Surprise Act angekündigt und dahinter verbarg sich die hessische Band Edguy. Hier ist jetzt mal wirklich deutliche Kritik an den Organisatoren angebracht, denn sowohl Edguy als auch die parallel im Bullhead Tent spielenden Leningrad Cowboys hatten ob ihrer Bekanntheit damit wirklich die undankbarsten Slots erhalten.
Nachdem die Jungs von Machine Head einen förmlich überrollt hatten ging es jetzt in eine ganz andere Richtung. Ministry waren zu Gast und lieferten eine Show der besonderen Art. Hier standen nicht nur die Künstler im Vordergrund, denn die Bühne wurde während des gesamten Konzertes nur mit sehr schwachem Licht in immer wieder andere Farben getaucht. Dazu gab es begleitend psychedelische Videos auf den Leinwänden, die passend zu den Songs des Kopfes der Band Al Jourgensen waren.
Nachdem ich bei den Scorpions ordentlich nass geworden bin und die Erschöpfung auch langsam voranschritt hatte ich eigentlich schon mit dem diesjährigen Wacken abgeschlossen und wollte zurück zum Zeltplatz. Während ich noch eine Cola am Getränkestand trank legten die Jungs von Machine Head los und das weckte noch mal neue Kräfte in mir mit dem Entschluß: "OK, jetzt wird auch bis zum bitteren Ende durchgezogen!"
Groß wurden die Hannoveraner Jungs der Scorpions im Vorfeld angekündigt. Ihre letzte Open Air Show in Europa sollte es sein (wer's glaubt...) und so wurde technisch schon mal richtig groß aufgefahren. Riesige LED-Wände auf der Bühne und ein Schlagzeug hoch oben in der Mitte der selbigen sahen schon mal richtig imposant aus. Aber dann hieß es zunächst mal warten, denn die Scorpions ließen sich mächtig Zeit. Mit fast 15 Minuten Verspätung setzte dann das Intro Video ein, während dem die Band die Bühne betrat und zu "Sting In The Tail" loslegte.
Hinten auf der Bühne prangten die brennenden Reiter und es war klar, was nun kommen sollte: Amon Amarth, der schwedische Wickingerexport war bereit die True-Metal Stage einzunehmen. Und vor dieser sowie vor der Black Stage nebenan war es picke packe voll und aller in großer Erwartung.
Eigentlich sollte Cradle Of Filth bereits im vergangenen Jahr auf dem Wacken Open Air auftreten, aber Sänger Dani Filth hatte sich leider eine Verletzung zugezogen, so dass der Auftritt abgesagt werden musste. Dafür sicherte er direkt zu 2012 aufzutreten, was er hiermit auch einlöste.
Nach soviel Schwermut dann doch wieder mal ein ordentliches Brett. Also auf zur True-Metal Stage, denn da scharren schon die Jungs der amerikanischen Thrash-Metal Band Testament mit den Hufen. Sie gehören zu den Mitbegründern dieser Stilrichtung und sind bereits seit 1983 aktiv.
Eine Premiere für das Wacken Open Air. Obwohl es die britischen Gruppe bereits seit 1988 gibt, ist es das erste Mal, dass Paradise Lost auf dem Wacken spielen. Bereits kurz nach ihrer Gründung wurden sie stilprägende Band des Gothic Metal und gaben ihm mit ihrem gleichnamigen richtungsweisenden Album "Gothic" auch den Stilnamen. In der Folgezeit veränderte sich ihr Stil aber eher in Richtung Rock mit Doom Elementen.
Nach dem ersten größeren Schauer des Tages zeigte sich mal wieder die Sonne und so ging es dann rüber zur True Metal Stage wo die Jungs von Gamma Ray den Tag eröffneten.
Weil es so schön war, da bleiben wir doch gleich hier! Bei Manticora von einer Nachwuchsband zu sprechen wäre wohl etwas fehl am Platz denn die Dänen sind immerhin schon seit 1996 zusammen und brachten astreinen progressiven Power-Metal auf die Bretter.