01.08.2018 Heilung

Wacken Open Air XXIX

Wacken (Deutschland)

(Pentax K-5 mit Sigma AF 70-200mm 2.8 EX DC APO HSM II)

Zum Abschluss des Tages ging es dann hinaus zum einzigen Besuch der Wackinger Stage auf diesem Wacken. Die deutsch-dänische Band Heilung stand auf dem Programm, doch leider verhinderte ein technisches Problem den pünktlichen Beginn. Nach hektischem Gewusel auf der Bühne konnte die Show dann doch noch um 23:30 mit 30 Minuten Verspätung beginnen.
Das Projekt ist noch relativ jung und es gibt auch erst zwei erschienene Alben („Ofnir“ aus dem Jahr 2015 und das letztjährige Livealbum „Lifa“). Alles war in ein mystisch dunkles Licht getaucht, als die Band die Bühne betrat und mit ihrer schamanischen Zeremonie begannen. Man fühlte sich in eine längst vergangene Zeit katapultiert, denn Heilung bedient sich historischer Artefakte und Gedichte in Deutsch, Gotisch, Latein oder eisenzeitlich norwegischer Dialekte. „Sänger“ Uwe Faust bedient sich dabei einer Kehlkopfgesangstechnik die an tibetanische Mönche erinnert und wird begleitet von den ätherischen Klängen Maria Franz. Zusätzlich ist dann noch Christopher Juul dabei, der in einem keifend klingenden Flüstern immer wieder in Erscheinung tritt. Als Instrumente werden neben neuzeitlichen Synthesizern klassische Trommeln, Knochen aber auch Speere verwendet. Auch optisch machte das ganze einiges Heer da die Kleidung angelehnt war an Trachten der spirituellen Traditionen der eurasischen Zirkumpolarvölker oder der Wickingerzeit. Immer wieder mystisch mit viel Nebel, Dunkelheit und grellen Lichtern in Szene gesetzt. Dazu dann überall auf der extrem vollen Bühne Geweihe, schamanische und heidnische Symbole sowie Masken und Totenköpfe.
Das war definitiv mal etwas komplett anderes was da auf der Bühne zelebriert wurde und so spaltete Heilung dann auch das Publikum von dem viele bereits nach kurzer Zeit wieder ging. Wer sich aber mal darauf eingelassen hatte wurde leider nur 30 Minuten lang (da sind die Wacken Organisatoren unnachgiebig, der Zeitplan ist einzuhalten, auch wenn man die letzte Band auf einer Bühne ist) in eine komplett andere vergangene Welt katapultiert. Ein wirklich interessanter Ausflug den man ruhig einmal versuchen sollte.