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Running Wild Artikel

03.08.2018 Running Wild

Wacken Open Air XXIX

Wacken (Deutschland)

(Pentax K-5 mit Sigma AF 70-200mm 2.8 EX DC APO HSM II)

Die Segel wurden gehisst und die Freibeuter von Running Wild eroberten die Harder Stage. Die Band ist ein absolutes Urgestein der deutschen Metalszene und besteht mittlerweile eigentlich nur noch aus Rolf „Rock ’n‘ Rolf“ Kasparek als einzigem Gründungsmitglied.
Ursprünglich 1976 als Granite Heart gegründet hat sich die musikalische Entwicklung thematisch ab den 80er Jahren im Piratenbereich gefestigt und auch stilistisch pendelte man sich im Power/Speed Metal Bereich ein. Dieses immer wiederkehrende Element ist bis heute eine Konstante und prägte auch die überaus erfolgreichen Alben „Under Jolly Roger“, „Port Royal“ und „Death Or Glory“, die 1987, 1988 und 1992 erschienen. Demensprechend stilecht kamen die Jungs um Frontmann Kasparek auch im Piratenoutfit auf die Bühne und feuerten mehr als einmal ihre Kanonen ab. Schnelle Riffs, treibende Basedrum, Texte, die zum mitgröhlen einladen, das war, was die kommenden knapp eineinhalb Stunden prägen sollte. Klar, dass Klassiker wie „Bad To The Bone“ oder „Port Royal“ die Stimmung direkt gut anheizten. Immer wieder gruppierte sich Gitarrist und Sänger Kasparek mit seinem Ko-Gitarristen Peter Jordan und Bassist Ole Hempelmann um cool posend die Finger genretypisch flitzen zu lassen. Das Bühnenbild war geprägt von Verstärkern, die Bollwerkartig Schlagzeuger Michael Wolpers einrahmten. Auch sonst gab es eine klassische, von Lichtspiel und Nebeleinsatz geprägte Bühnenshow, die wirklich nett anzusehen war.
Musikalisch war das zwiespältig. So sehr ich die oben erwähnten drei Alben schätze, so wenig konnte ich bei den anderen Stücken eine musikalische Entwicklung hören. Das wirkte irgendwann schon sehr nach abklatschen der Songs, auch wenn es aus fast allen von Running Wild erschienenen Alben Stücke zu hören gab. Dazu dann die ewigen Pausen zwischen den Songs, in denen die Band ihre Instrumente umstimmen musste und auch damit Brüche im Fluss der Show erzeugten. Nicht zu vergessen ein Kasparek, der immer etwas arrogant und von oben herab rüber kam bei seinen kurzen Ansagen. Es war schon eine recht spezielle Geschichte und das stellte man auch an der Tatsache fest, dass es zu Beginn vor der Bühne sehr gut gefüllt war, aber bereits schnell größere Abwanderungen erfolgten, was ich in dieser Form noch nicht gesehen hatte. Mag sein, dass es eine sehr speziell „deutsche“ Band ist, aber das allein wird wohl nicht der Grund gewesen sein. Auch ich habe mich im Nachhinein geärgert, dass Running Wild diesen Slot erhalten hatte und nicht die nachfolgenden In Flames, die einen deutlich würdigeren Headliner abgegeben hätte und gezeigt hat, wie eine anständige Show und Interaktion mit dem Publikum auszusehen hat. So blieb nur von diesem Auftritt hängen, dass man einige wirklich gute Songs mal live gehört hat, die von einer Menge belanglosen Songs umrahmt wurde und man sich die Band beim nächsten Mal nicht mehr unbedingt antun wird. In meinen Augen leider der einzige Tiefpunkt des Tages.

Setlist:

  • Fistful Of Dynamite
  • Bad To The Bone
  • Rapid Foray
  • Uaschitschun
  • Riding The Storm
  • Port Royal
  • Schlagzeug Solo
  • Metalhead
  • Blazon Stone
  • Raging Fire
  • Stargazer
  • Lonewolf
  • Under Jolly Roger

Encore :

  • Soulless
  • Stick To Your Guns

 

Weblinks:

Karte:

Bilder:

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