17.04.2016 Amorphis
Matrix in Bochum (Deutschland)
Den Höhepunkt dieses wirklich tollen Abends bildeten dann die Finnen von Amorphis um Frontmann Tomi Joutsen. Es war eng, es war stickig und warm, aber jetzt wurde vom Publikum noch einmal alles gegeben. Nach 40 Tagen in 33 verschiedenen Orten sollte die Tour zum aktuellen Album "Under The Red Cloud" heute hier ihren Abschluss finden. Dabei merkte man ihnen diese mit Sicherheit nicht wenig anstrengenden Reisen quer durch Europa überhaupt nicht an. Alle strotzten noch vor Energie und machten unmissverständliche von Anfang an klar, dass hier heute noch einmal alles gegeben werden würde.
Die Band hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich, die 1990 ihren Anfang nahm. Damals noch als Death Metal Band gegründet, firmierte sich die Besatzung einige male um und auch die musikalischen Stile wechselten mehrfach, bis man beim heutigen Melodic Death Metal mit progressiven Einschlägen gelandet war. Von der ursprünglichen Besetzung sind noch die Gitarristen Tomi Koivusaari und Esa Holopainen dabei, sowie Schlagzeuger Jan Rechberger. Unterstützt wurden sie von Niclas Etelävuori am Bass und Santeri Kallio an den Keyboards. Nachdem man mit dem Titel gebenden "Under The Red Cloud" episch losgelegt hatte, begann daraufhin eine Reise durch die lange Musikgeschichte der Band. Seien es "The Sky Is Mine" vom 2009er Album "Skyforger" oder das nachfolgende "The Wanderer" vom 2013er Vorgängeralbum "Circle". Ständig wurde die Menge von allen Musikern angeheizt mitzumachen und mitzusingen. Tomi Joutsen zeigte sich mit blankem Oberkörper, der sehr schnell Schweiß überströmt war. Das Setting war auf Grund der Gegebenheiten auch einfach gehalten. Im Grunde nur die Musiker und ihre Instrumente auf ein paar Podesten mit einigen kleinen Bannern. Dies machte den Auftritt aber noch einmal intensiver, da nichts von den Liedern ablenkte.
Die Zeit verging wirklich wie im Flug. Schon kamen die Klassiker „My Kantele“ vom 1996er Album „Elegy“ das wie immer herausragend war und als Abschluss dann „House Of Sleep“ vom 2006er Album „Eclipse“ bevor die Band leider die Bühne verließ. Zum Glück aber nur kurz, denn für drei weitere Songs erschienen sie noch einmal, bevor dann wirklich nach etwas mehr als 90 Minuten endgültig Schluss war.
Ich habe Amorphis ja bereits des öfteren live gesehen und auch unter verschiedenen Bedingungen. Sei es in kleinen Clubs wie hier im Matrix oder damals in Osnabrück im Rosenhof, oder unter freiem Himmel beim Wacken Open Air. Aber gerade diese kleinen Shows im engen, intimen Rahmen sind diejenigen, die mir am eindrücklichsten im Gedächtnis blieben und die ich persönlich auch am intensivsten erlebt habe. Ich denke es verwundert keinen, wenn ich schreibe, dass Amorphis eine meiner Lieblingsbands ist, die in jedem Fall eine Empfehlung Wert sind, dass man sie unbedingt einmal live erleben sollte. Dieser Abend war jedenfalls wieder einer, der nachhallt. Vor allem, da auch die sehr gute Atmosphäre auf und vor der Bühne sehr dazu beigetragen haben.
Setlist:
- Under The Red Cloud
- Sacrifice
- Bad Blood
- Sky Is Mine
- The Wanderer
- On Rich And Poor
- Drowned Maid
- Dark Path
- The Four Wise Ones
- Silent Waters
- My Kantele
- Hopeless Days
- House Of Sleep
Encore:
- Death Of A King
- Silver Bride
- The Smoke
Weblinks:
Amorphis Homepage der finnischen Band Amorphis. | |
Matrix Bochum Homepage der Matrix in Bochum (Deutschland). |